Lexikon

Erkennen:

  • Schmerzen/ Druckgefühl hinter dem Brustbein
  • Atemnot
  • evtl. Übelkeit bis Erbrechen
  • evtl. Schockanzeichen
  • Todesangst
  • Schmerzausstrahlung evtl. in Arm links. & Unterkiefer (Mann)
  • Schmerzausstrahlung evtl. Rücken & Bauchbereich (Frau)

Maßnahmen:

  • Notruf (112)
  • Oberkörperhochlagerung
  • für Frischluftzufuhr sorgen (Fenster und beengende Kleidung öffnen)
  • psychosoziale Betreuung
  • absolutes Bewegungsverbot
  • Bereitstellung AED

Besonderheiten: Evtl. bei der Einnahme eines vom Arzt verschriebenen Nitrolingual-Pumpsprays unterstützen (max. 3 Hub, keine Besserung – 112!)

Erkennen:

  • Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen eines Körperteils oder Körperhälfte mit evtl.:
    – hängendes Augenlid
    – hängender Mundwinkel
    – Sprachstörungen
    – Gleichgewichtsstörung
  • evtl. Halbseitenlähmung
  • evtl. zeitlich örtlich desorientiert
  • evtl. Bewusstlosigkeit 

Maßnahmen:

  • Oberkörperhochlagerung
  • Notruf 112
  • absolutes Bewegungsverbot
  • Frischluftzufuhr (Fenster und beengende Kleidung öffnen)
  • Abpolstern gelähmten Körperteile (evtl. Arm und /oder Bein)
  • psychische Betreuung
  • bei Bewusstlosigkeit – stabile Seitenlage

Erkennen:

  • evtl. vorm Zusammensacken Initialschrei
  • evtl. schlagende und zuckende Bewegungen des ganzen Körpers
  • evtl. Zungenbiß mit blutigem Schaum vor dem Mund
  • im Anschluss evtl. Terminalschlaf, Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit

Maßnahmen:

  • Ruhe bewahren
  • Gegenstände wegräumen (Stühle/ Tische etc.)
  • Betroffenen nicht festhalten
  • keinen Beißschutz (Gummikeil)
  • Not-Aus (bei laufenden Maschinen)
  • Notruf 112

Maßnahmen:

  • Ruhe bewahren
  • Oberkörperhochlagerung
  • schnellstmöglich kühlen (Kälte-Sofort-Kompresse)
  • Tuch zwischen Kältesofortkompresse und Haut legen (Verbandtuch)
  • Eiswürfel lutschen lassen
  • Notruf 112

Tipp – Allergiker nach Notfallspritze befragen (Fastject)

Erkennen

  • akute Atemnot
  • erschwerte & verlängerte Ausatmung
  • Kurzatmigkeit
  • blaue Lippen
  • pfeifend, giemende, brummende Atmung

Maßnahmen:

  • Oberkörperhochlagerung
  • Fenster und beengende Kleidung öffnen
  • Atemanweisung (Lippenbremse)
  • evtl. assistierend Asthmaspray

Achtung:

max. 3 Hub, keine Besserung, Notruf 112

Erkennen:

  • plötzliche Atemnot (häufig mit Husten)
  • bei Teilverschluss: verminderter Atemstoß, evtl. ziehende Atemgeräusche
  • bei Komplettverschluss ruckartige Atembewegungen ohne Brustkorbbewegung (kein heben und senken)

Maßnahmen:

  • Mundrauminspektion
  • große Fremdkörper entfernen
  • kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter
  • Oberbauchkompression als letzte Möglichkeit (Heimlich-Handgriff)
  • ggf. 112 Notruf

Keine Besserung – Oberbauchkompression im Wechsel mit dem Klopfen auf den Rücken, jeweils 5 Mal im Wechsel durchführen

Maßnahmen:

  • Schocklage
  • Extremität sofort hoch lagern
  • Blutstillung und Versorgung des Betroffenen
  • 112 NotrufAmputationsversorgung:
  • Amputat nicht reinigen/desinfizieren
  • Amputat keimfrei versorgen
  • Aufbewahrung in 2-Beutelmethode

Abbindungen nicht mehr lösen, ggf. Uhrzeit notieren!

Erkennen:

  • evtl. Angst und Unruhe
  • blasse Haut (Minderdurchblutung)
  • kalter, klebriger Schweiß
  • Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit

Maßnahmen:

  • Schocklagerung
  • Achtung: keine Schocklagerung bei Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Wundversorgung
  • Psychosoziale Betreuung
  • Wärmeerhaltung (Rettungsdecke)

Erkennen:

  • Schmerzen im Bauchraum
  • Brettharte Bauchdecke, Abwehrspannung
  • Prellmarke & evtl. sichtbare Wunde im Bauchbereich
  • Schockanzeichen(Achtung – evtl. zweizeitige Blutung!)

Maßnahmen:

  • Lagerung Schonhaltung (Knierolle)
  • Ggf. Wundversorgung
  • Psychische Betreuung
  • Notruf 112

Maßnahmen

  • Oberkörperhochlagerung
  • Kopf nach vorn beugen lassen
  • Kälteanwendung im Nacken- und Stirnbereich
  • Nasenflügel komprimieren – nicht tamponieren!
  • Notruf 112

Maßnahmen

  • Säure – mit viel Wasser spülen (Augenspülflasche)
  • blutende Augenverletzung – immer beide Augen verbinden
  • Oberkörper hoch lagern

(erhöhter Bedarf psychosozialer Betreuung)

Erkennen:

  • Verbrennung I°         Schmerzen, Rötung, Schwellung
  • Verbrennung II °      Zusätzliche Blasenbildung
  • Verbrennung III °    Gewebszerstörung/Verkohlung

Maßnahmen:

  • Kühlung mit lauwarmen Wasser
  • steril abdecken (Verbandtuch)
  • ggf. Betroffenen aus dem Gefahrenbereich retten
  • Kleidung getränkt mit heißen Flüssigkeiten entfernen
  • alle Verbrennungsgrade, 1 – 3, werden gekühlt!Achtung: keine Unterkühlung (max. 5% KoF kühlen), 1%-Regelung und/ oder 9%-Regelung beachten.

Erkennen:

  • Brennender und stechender Schmerz
  • weiß aufgequollen (Lauge), rot angefressen (Säure)

Maßnahmen:

  • Eigenschutz beachten
  • mit sehr viel Wasser spülen (ggf. Augenspülflasche)
  • ggf. Kleidung entfernen
  • anschließend steril abdecken (Verbandtuch)
  • Betroffenen nicht zum Erbrechen bringen
  • bei Verschluckung viel Wasser trinken

Erkennen:

  • Schwellung und Schmerzen
  • Fehlstellung evtl. abnorme Beweglichkeit
  • sichtbare Knochenenden
  • Grünholzbruch bei Kindern

Maßnahmen:

  • Psychische Betreuung
  • Ruhigstellung (Schonhaltung)
  • Kühlung (Reduzierung der Schwellung + Schmerzen)
  • Achtung: offener Knochenbruch – erhöhte Infektionsgefahr!

Erkennen:

  • Unfallhergang
  • Kopfschmerzen
  • Sehstörungen
  • Übelkeit bis Erbrechen
  • Blutungen aus Nase und/oder Ohr

Maßnahmen:

  • Oberkörperhochlagerung
  • Wundversorgung
  • Kühlung (Kälte-Sofort-Kompresse)
  • Psychische Betreuung
  • ggf. Notruf 112

Achtung: bei Bewusstlosigkeit Lagerung (stabile Seitenlage) auf die unverletzte Seite.

Erkennen:

  • Unfallhergang
  • Schmerzen, Prellmarke im Wirbelsäulenbereich
  • Gefühlstörungen oder Lähmungen
  • Taubheitsgefühl
  • Kribbeln in den Extremitäten
  • evtl. unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang

Maßnahmen:

  • Notruf 112
  • evtl. Wundversorgung
  • Bewegungsverbot, Position des Betroffenen beibehalten, unnötige Bewegung vermeiden
  • Wärmeerhaltung (Rettungsdecke)
  • Psychosoziale Betreuung

Erkennen:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit und evtl. Erbrechen
  • Schockanzeichen
  • Bewusstseinsstörung bis Bewusstlosigkeit
  • leere Medikamentenverpackungen, oder andere Behältnisse mit giftigen Substanzen

Maßnahmen:

  • kein Erbrechen auslösen
  • Giftsubstanzen (Medikamente, Pflanzen, Reinigungsmittel etc.) sicherstellen
  • ggf. Erbrochenes sicherstellen
  • Anruf Giftnotrufzentrale 19 240 oder ggf. Notruf 112
  • Beobachtung der 3 lebenswichtigen Funktionen (Atmung, Kreislauf, Gehirn)
  • ggf. stabile Seitenlage

Erkennen:

  • verkrampfte Muskeln („Klebenbleiben“)
  • Atemnot
  • Schockanzeichen
  • Schwindel (Herzrhythmusstörungen)
  • Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit
  • Strommarken (Verbrennungen)
  • sichtbare Strominstallation und Stromkabel
  • elektrisch betriebene Maschinen

Maßnahmen:

  • Eigenschutz
  • Stromunterbrechung (Netzstecker ziehen, Entfernung der Sicherung)
  • Strommarken kühlen und Wundversorgung
  • Notruf 112
  • bei Bewusstlosigkeit – Stabile Seitenlage
  • keine Atmung – Herz-Lungen-Wiederbelebung

Achtung: nach einem Stromunfall immer Abklärung im Krankenhaus (Herzrhythmusstörungen)!

HOCHSPANNUNG:
Eigenschutz. Sicherheitsabstand einhalten, bis zu 20 Meter (BG ETEM) einhalten – jedoch Notruf absetzen!

Sonnenstich

Erkennen:

  • hochroter Kopf
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Schüttelfrost
  • Nackensteifigkeit

Hitzeschlag

Erkennen:

  • Müdigkeit, Benommenheit
  • trockene, heiße und rote Haut
  • Krämpfe
  • Bewusstseinsstörungen

Maßnahmen für Sonnenstich und Hitzschlag:

  • Betroffenen in den Schatten verbringen
  • Oberkörperhochlagerung
  • kühle Flüssigkeit trinken lassen (keine Eiswürfel)
  • kühle Waschlappen auf die Stirn legen
  • Wadenwickel (Hitzeschlag)

Leichte Unterkühlung

Erkennen

  • blasse Haut
  •  evtl. blaue Lippen
  • Gänsehaut und friert
  • Zähne klappern aufeinander

Maßnahmen

  • aus dem Wasser holen
  • nasse Kleidung (Badehose) ausziehen
  • von außen „warmrubbeln“, oder körperliche Aktivität
  • warmes Getränk trinken lassen (ggf. gezuckert)

Keine Gefahr, kein Rettungsdienst notwendig!

Massive Ganzkörperunterunterkühlung

Erkennen:

  • kalte und blasse Haut
  • Muskelsteifigkeit
  • flache und unregelmäßige Atmung
  • Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit

Maßnahmen:

  • Betroffenen nicht mehr bewegen (Bergungstod)
  • Wärmeerhaltung (Rettungsdecke)
  • Notruf 112
  • Bewusstlosigkeit (stabile Seitenlage)
  • keine aktive Erwärmung
  • zur Rettung bewusstloser aus Fahrzeug
  • Sprechen Sie die verunglückte Person an
  • sagen Sie, was Sie vorhaben
  • Achtung, evtl. nicht ausgelöster Airbag
  • Sicherheitsgurt öffnen, ggf. Gurtschneider
  • achten Sie auf eingeklemmte Beine oder Füße
  • alle Finger umgreifen den Unterarm von nur einer Seite (Affenklammergriff)

Erkennen

  • Heißhunger
  • Unruhe und Zittern
  • blasse Haut und evtl. extrem kaltschweißig
  • schnelles Ereignis (plötzlich, oder über Stunden)

Maßnahmen

  • Fruchtsaft oder Cola trinken
  • Traubenzuckerblättchen oder Zucker essen
  • Blutzuckermessung
  • anschließend Mischkost/Kohlenhydrate zu sich nehmen

Erkennen

  • erhöhtes Trinkverhalten (häufiger Toilettengang)
  • trockene, heiße Haut
  • Karpfenatmung und evtl. Azetongeruch
  • langsames Ereignis (über Tage)

Maßnahmen

  • ggf. Blutzuckermessung
  • Hausarzt aufsuchen, ggf. Notruf
  • Verhalten nach Notfallplan des Betroffenen

Bewusstlosigkeit – grundsätzlich stabile Seitenlage!

Erkennen

  • Sturz/ Stoß auf die Rippen
  • Schmerzen bei der Atmung
  • evtl. unnatürliche Atemgeräusche
  • Prellmarke evtl. sichtbare Wunde im Brustkorbbereich
  • Asymmetrie der Rippenbögen
  • evtl. Abhusten von hellem schaumigen Blut

Maßnahmen

  • Oberkörperhochlagerung
  • ggf. in Schonhaltung belassen
  • Wundversorgung
  • Psychische Betreuung

Achtung: Bei Bewusstlosigkeit Lagerung auf die verletzte Seite!

Erkennen Pseudokrupp

  • langsamer Beginn und leichte Atemnot
  • mäßiges Fieber
  • bellender Husten
  • keine Schluckbeschwerden und Halsschmerzen!
  • normaler Speichelfluß
  • leichter Krankenzustand

Maßnahmen

  • Fenster öffnen (kalte Nachtluft)
  • vor den geöffneten Kühlschrank setzen
  • Wasserdampf einatmen (kaltes Wasser von Dusche oder Badewanne laufen lassen)

Erkennen Epiglottitis

  • schneller Beginn
  • schwere Atemnot und kloßige Sprache
  • hohes Fieber
  • Schluckbeschwerden und starke Halsschmerzen!
  • verstärkter Speichelfluss
  • schwerer Krankenzustand bis Lebensgefahr

Maßnahmen Epiglottitis

  • Notruf – 112
  • Oberkörperhochlagerung
  • Ruhe bewahren, psychosoziale BetreuungAchtung: keine Mundrachenrauminspektion mit Spatel (reflektorischer Atem-Kreislauf-Stillstand)

Erkennen

  • Rettung aus dem Wasser (Eigenschutz beachten)
  • nicht ansprechbar
  • keine Atmung
  • evtl. blasse bis blaue Gesichtsfarbe

Maßnahmen

  • initial 5 Beatmungen
  • anschließend 30 Kompressionen und 2 Beatmungen
  • schnellstmögliche Bereitstellung AED

Keine Maßnahmen bezüglich Wasserentfernung aus der Lunge notwendig! Sofortiger Beginn der Herz-Lungen—Wiederbelebung.

Keine Unterscheidung bei den Maßnahmen, egal ob Person sich in Süß- oder Salzwasser befand.